Hallo zusammen,
nun sitze ich am Computer und möchte auch mal meine Geschichte erzählen.
Ich habe im September 2020 einen Megane IV 1.6 dCi Bose Edition gekauft bei einer großen Autohaus-Kette.
Kilometerstand beim Kauf: Etwa 48.000 km
1 Vorbesitzer
Jetztiger Kilometerstand circa 55.000
Im Dezember trat das Erste mal die Fehlermeldung "Störung Bremssystem" in Rot auf. Das Auto wurde daraufhin abgeschleppt, da die Vorgabe lautet, dass man mit roter Fehlermeldung nicht mehr fahren darf.
Das Auto wurde in die nächstgelegene Filiale der Autohaus-Kette bei dem ich den Wagen gekauft habe, geschleppt.
Man löschte den Fehlerspeicher und man sagte mir, dass sich einfach nur ein Steuergerät aufgehängt hat. Das könnte schon mal vorkommen bei den modernen Autos.
Soweit so gut. Nun trat gestern bei mir vorm Haus wieder die Meldung "Störung Bremssystem" in Rot auf. Ich machte das Auto daraufhin sofort aus und probierte es einige Stunden später noch mal. Der Motor startete und lief circa 1 Sekunde und starb dann ab.
Es tauchten diverse Fehlermeldungen im Display auf "Störung Bremssystem" "Störung EDC" "Störung Einspritzung" "Störung Berganfahrhilfe" und so weiter. Der Motor startete nicht mehr. Es tat sich überhaupt nichts mehr.
Ich rief daraufhin die Assistance Hotline an, welche mir dann einen Pannendienst schickte. Der Mann wollte mir weis machen, dass meine Batterie entladen sei und eine Messung ergab auch "nur" noch 11,7 Volt.
Ich sagte, dass das Auto meiner Meinung nach ein wesentlich massiveres Problem haben muss, als eine leere Batterie. Ich bin ja kein kompletter Laie.
Es verhielt sich dann gestern so, dass der Motor nicht mehr ansprang und sich auch die Feststellbremse nicht mehr lösen ließ. Seltsamerweise funktionierte im Stand bei "Motor aus" die Servounterstützung.
Nach etlichen Versuchen konnte der Pannenhelfer zumindest die Feststellbremse lösen und das Auto aus der Hofeinfahrt heraus rollen auf die Straße. Die Hofeinfahrt ist nicht eben, sondern leicht ansteigend.
Auf der Straße versuchte er meinen Megane zu überbrücken/fremd zu starten mit seinem Abschleppfahrzeug . Es ging aber nicht.
Irgendwann hat er festgestellt, dass eine Stecksicherung in der Nähe der Batterie kaputt sei und ersetzte diese. Kaum ersetzt, flog dieses Sicherung wieder durch. Seine Diagnose "Kurzschluss im elektrischen System"
Paralell dazu wurde versucht eine Renault-Werkstatt zu finden, die in meiner Nähe ist. Es stelle sich jedoch heraus, dass keine Werkstatt im näheren Umkreis bereit war, mein Auto aufzunehmen. Viele Werkstätten sind wegen Corona angeblich geschlossen.
Die Assistance gab dem Pannenhelfer zu verstehen, dass es keine Kostenübernahme für einen Transport zu einer weiter weg gelegegen Renault-Werkstatt geben wird. O-Ton "Transportieren Sie den Megane zu der von uns vorgegebenen nächstgelegenen Renault Werkstatt und stellen Sie den Megane dort einfach auf den Hof"
Die betroffenenen Werkstätten sagten "Wir nehmen keinen mehr auf, wenn Sie das Auto bei uns einfach auf dem Hof abladen bleibt das Auto 2-3-4 Wochen hier stehen. Wir quittieren nicht den Empfang"
Der Pannenhelfer war am Verzweifeln und sagte, dass er das nicht machen könne, da die Haftung dann bei ihm bleibt, solange das Auto von niemandem offfziell angenommen wurde.
Er sprach erneut mit der Assistance, die aber erneut zu verstehen gab, dass sie dem Pannenhelfer nur 86 Euro pauschal überweisen für diesen Einsatz. Egal wohin er mein Auto fährt und wieviel Zeit alles kosten wird - er wird nur 86 Euro Fallpauschale bekommen.
Zwischenzeitlich habe ich meinen Autoverkäufer angerufen, der aber sagte, dass die Verantwortung alleinig bei der Renault
-Assistance obliege und er keinen Einfluss darauf habe. Er könne das Auto auch nicht annehmen und die Kosten für den Transport (etwa 140 km) nicht übernehmen.
Nach 2 Stunden "Machen und Tun" fand sich doch noch eine Renault-Werkstatt, etwa 40 km entfernt, die bereit waren mein Auto aufzunehmen
Ein erneuter Anruf bei der Assistance bei einer anderen Sachbearbeiterin ergab dann auch eine Kostenübernahme für den Transport dort hin.
Nun ist mein Auto dort hin gebracht worden, die Dame vom Autohaus rief mich auch noch gestern abend an und sagte, dass es Tage dauern könnte, bis man sich meinem Auto annimmt.
Zwischenzeitlich habe ich erfahren, dass die Assistance in der Regel den Ersatzwagen nur für 3 Tage übernimmt, wenn ein Wochenende naht, dann auch mal 5 Tage (inklusive Wochenende). Allerdings müsste danach geprüft werden, ob man weitere Tage übernimmt.
Nun rief mich heute morgen das Autohaus an, ein sehr netter Meister am Telefon, und er erkläte mir, dass man den Fehler gefunden habe. Es sei Kondenswasser im Ladeluftkühler unglücklicherweise in den Motor gelangt und dies habe den Anlasser blockiert, worauf die Hauptsicherung durchgebrannt ist.
Man müsse jetzt Teile bestellen, die aber zur Zeit nicht verfügbar seien und aus Frankreich kommen. Man hofft, dass man Mitte nächster Woche Teile bestellen kann, die dann bestenfalls anfang übernächster Woche da sind. Aber das kann er nicht garantieren.
Er erklärte mir außerdem, dass das Motoröl abgelassen wird, der Motor gespült wird, mit neuem Öl befüllt wird, die Glühkerzen ausgebaut werden und diverse Filter ersetzt werden.
Außerdem würde man ein Plastikstück einbauen, was es in Zukunft verhindern soll, dass Kondenswasser über den Ladeluftkühler in den Motor gelangt. Überzeugend klang er nicht.
Es ist jetzt eigentlich schon viel zu viel Text, das ist mir bewusst.
Deswegen nur noch einmal zusammenfassend:
Das Auto steht jetzt bis auf unbestimmte Zeit bei Renault. Es fehlen Teile, die aus Frankreich kommen.
Den Ersatzwagen von Renault gibt es nur für 3 Tage, falls ein Wochenende dazwischen liegt auch mal für 5 Tage.
Die Übergabe des Ersatzwagens heute ist gescheitert, weil sich die Dame der Assistence im Datum vertan hat. Er soll mir nun morgen gebracht werden.
Ich bin einfach nur entsetzt, was hier bisher alles abgelaufen ist. Ich könnte ein ganzes Buch schreiben und habe euch wirklich nur die wichtigsten Dinge geschrieben. Es ist noch viel viel mehr passiert, es würde einfach den Rahmen sprengen.
Und dass hier manche schreiben ,dass sie schon zum zweiten Mal dieses Defekt haben, lässt mir die Haare zu Berge stehen.
Und wenn ich schon im Dezember das erste Mal die Fehlermeldung "Störung Bremssystem" hatte, dann bin ich die ganze Zeit mit angesaugtem Wasser im Motor gefahren?
Das ist doch sicherlich nicht gesund für den gesamten Motor?
Auch wenn man jetzt das Öl wechselt und den Motor durchspült.
Ich habe mir eigentlich dieses Megane IV gekaut, weil ich den Vorgänger in der 1.5er dCi Variante 6 Jahre lang gefahren bin. 160.000 km.
Ohne ein nennenswertes Problem.
Und nun sehe ich tiefschwarz, obwohl ich den Megane IV erst seit September 2020 habe.
Wie soll das weiter gehen?
Der Wagen hat eine Fehlkonstruktion und ich muss jetzt Hinz und Kunz anrufen und betteln und bei der Assistance auf Knien rutschen, damit man mir weiter einen Ersatzwagen bezahlt?
Das kann doch alles nicht wahr sein.